Pädagogische Arbeit
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Pädagogische Grundlagen
Das Kind
Die Eltern
Die pädagogischen Fachkräfte
Konkrete Arbeitsweise
Pädagogische Grundlagen
Die Pädagogik setzt sich, als wissenschaftliche Disziplin, mit der Theorie und Praxis von Bildung und Erziehung auseinander. Für uns sind Fachkenntnisse aus der Pädagogik die Basis all unseres Handelns im beruflichen Alltag. Unser Fokus liegt dabei besonders auf der Altersgruppe unserer Krippenkinder.
Die Entwicklung bis zum dritten Geburtstag ist sowohl körperlich als auch geistig eine enorme Leistung des menschlichen Organismus. Die Entwicklung findet in einem rasanten Tempo statt. Von Geburt an möchte ein Kind wachsen und „groß“ werden. Es hat die Fähigkeit sich von Anfang an aus eigenem Antrieb heraus weiterzuentwickeln. Das Kind will begreifen, was in seiner Umgebung geschieht und in welchem Zusammenhang dies mit ihm selbst steht. Das Kind nimmt sich und die Umwelt wahr und setzt sich damit eigenständig auseinander.
Neugierde und Erkundungsdrang sind „Motor der Entwicklung“
Das Kind lernt durch Wahrnehmen, Beobachten, aktives Tun, Ausprobieren, Fehler machen und Wiederholen. Im Krippenalter ist es zum größten Teil entdeckendes und forschendes Lernen. Neues Wissen wird durch die Auseinandersetzung mit der gegenständlichen und der sozialen Umwelt erlangt. Das Kind lernt die Beziehungen zwischen Objekten, Personen, Strukturen und Abläufen zu deuten.
Der Mensch ist ein lernendes Wesen und von Natur aus auf Lernen angewiesen. Lernen selbst ist ein Prozess, der nicht beobachtet werden kann. Was jedoch beobachtbar ist, sind verschiedene Ursachen und Ereignisse, die neue Verhaltensweisen auslösen. Durch Ausprobieren und wiederholtes Üben eignet sich das Kind stetig neue Verhaltensweisen an und macht zahlreiche Erfahrungen. So lernt es sich im Leben zurecht zu finden. Es lernt die Dinge und die Welt begreifen. Dazu braucht das Kind vielfältige Anreize, Angebote und Materialien, die seine Sinne ansprechen und zum Experimentieren einladen.
Eine geeignete Lernumgebung und eine sichere Bindung zu den Bezugspersonen unterstützen das Kind bei dem Erlangen von neuem Wissen und autonomem Handeln. In einer Umgebung, die Wohlbefinden und Anerkennung vermittelt, kann das Kind unbeschwert lernen und sich stetig weiterentwickeln.
„Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information.“ Albert Einstein
Kinder lernen spielend fürs Leben. Spiel ist die kreativste Form des Lernens.
Im Spiel setzt sich das Kind mit seiner Umwelt auseinander. Das Spiel fordert das Kind in unterschiedlichen Bereichen heraus. So kommen unterschiedlichste Fähigkeiten zum Einsatz und es werden vielfältige Kompetenzen erworben. Das Kind kann sich als Individuum entfalten. Das Selbstbewusstsein des Kindes entwickelt und festigt sich.
Das Kind soll frei und unbeschwert spielen können. Das Spiel soll ihm Freude bereiten. Es braucht ausreichend Spielzeit und benötigt ausreichenden Spielraum. Das Kind verarbeitet in dieser „Quasi-Realität“ die Wirklichkeit.
„Denn, wenn man genügend spielt, solange man klein ist,
dann trägt man Schätze mit sich herum,
aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann!“
Astrid Lindgren
Das Kind
Jedes Kind ist einzigartig und kommt als eigene Persönlichkeit zur Welt. Diese Persönlichkeit ist geprägt von einem eigenen Temperament mit individuellen Interessen und Bedürfnissen. Zur Entfaltung der Persönlichkeit besitzt das Kind alle notwendigen Kompetenzen und das ausgeprägte Bedürfnis Autonomie zu erlangen.
Bei seiner Entwicklung hat jedes Kind das Recht auf Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit. Das Kind hat einen Anspruch auf Sicherheit und Schutz. Eine zuverlässige und von Zuwendung geprägte Begleitung unterstützt das Kind auf seinem Weg.
Das Kind agiert immer mit vollem Einsatz im Hier und Jetzt. Gemeinschaft und Zugehörigkeit sind dabei von großer Bedeutung. Es liebt Rituale und Wiederholungen genauso wie neue Entdeckungen und Erfahrungen. So kreiert sich das Kind ein Bild von der Welt und von sich selbst in dieser Welt.
Die Eltern
Die Eltern sind die ersten und die engsten Bindungspersonen, die das Kind hat.
Sie sind die Personen, die von der ersten Minute an die Persönlichkeit ihres Kindes kennenlernen. Sie versorgen und beschützen ihr Kind, und kennen all die individuellen Bedürfnisse.
Die Beziehung der Eltern zu ihrem Kind ist geprägt von einer bedingungslosen Zuneigung, verbunden mit dem Wunsch, das Beste für ihr Kind zu wollen
Die pädagogischen Fachkräfte
Das Kind steht im Zentrum unserer Arbeit. Unser Auftrag ist eindeutig.
Wir verstehen uns als begleitende Bezugspersonen, die dem Kind einen angemessenen Rahmen bieten, indem es seine Persönlichkeit entfalten kann.
Wir geben dem Kind Möglichkeiten sich ein Bild von der Welt zu machen. Wir vermitteln dem Kind ein positives Selbstbild.
Wir geben dem Kind Möglichkeiten, sich ein Bild von der Welt zu machen und ein positives Selbstbild zu entwickeln.
Konkrete Arbeitsweise
Räume und Tagesablauf:
Die hauptsächliche Beschäftigung des Kindes, das Spielen, ist für uns handlungsweisend. Die Gestaltung der Räumlichkeiten, die Funktionalität der Möbel, sowie die Auswahl der Materialien bieten einen äußeren Rahmen. Die Planung der Tagesablaufs und verschiedener Aktionen strukturieren den Alltag. Dies alles steht unter dem Aspekt eine geeignete und anregende Spielumgebung zu schaffen.
Freispielzeit im Gruppenraum
Freispielzeit im Bewegungsraum
Freispielzeit im Ruheraum
Freispielzeit im Bad
In der Freispielzeit verschiedene Materialien erkunden
Beziehungsarbeit und Elternarbeit:
Das elementare Bedürfnis des Kindes nach Sicherheit und Bindung bestimmt unsere Haltung. Diese ist geprägt von Respekt und Akzeptanz dem Kind gegenüber. All seine individuellen Eigenschaften zeigen uns den Weg zum Aufbau einer Beziehung. Die Informationen, die uns Eltern zu ihrem Kind geben können, sind dabei unerlässlich. Zum Beziehungsaufbau braucht es das Vertrauen der Eltern uns gegenüber und umgekehrt.
Mit Offenheit, Transparenz und einer intensiven Kommunikation schaffen wir Erwachsenen die Grundlagen für eine gemeinsame Zeit der Erziehungspartnerschaft. Nur so ist es uns möglich das volle Vertrauen des Kindes zu erhalten. Nur so können wir eine sichere Bindung zum Kind aufbauen. Nur auf der Basis einer sicheren Bindung kann das Kind entspannt, mit viel Vertrauen und Freude die Zeit in seiner Kinderkrippe, der ISB-Krabbelstube, genießen. Dieser wichtige Prozess des Beziehungsaufbaus zu den Eltern und zum Kind findet vor allem in der Eingewöhnungszeit statt.
Durch die Anwesenheit der Eltern zusammen mit ihrem Kind in der ersten Phase der Eingewöhnung bietet sich die Gelegenheit für die Eltern den Alltag in der Einrichtung kennen zu lernen. Eine lebendige Gesprächskultur auch nach der Eingewöhnung ist uns wichtig. Dazu gehören tägliche kurze Gespräche zum Informationsaustausch und regelmäßige, ausführliche Entwicklungsgespräche auf Grundlage unserer Dokumentationsarbeit.
Kommt es in der gemeinsamen Zeit der Erziehungspartnerschaft zwischen den Eltern und den pädagogischen Fachkräften zu unterschiedlichen Sichtweisen und daraus resultierenden Konflikten, die nicht im gegenseitigen Austausch gelöst werden können, haben die Eltern die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Stellen zu beschweren. Näheres dazu wird im Schutzkonzept erläutert.
Dokumentationsarbeit:
Schriftliche Dokumentationen zur Kindesentwicklung sind obligatorisch. Sie dienen als Grundlage für die Entwicklungsgespräche. Durch Beobachten, dokumentieren und kollegialen Austausch erarbeiten wir individuelle Angebote und Vorgehensweisen, um das Kind in der Weiterentwicklung seiner Kompetenzen zu unterstützen.
Für unsere Aufzeichnungen nutzen wir Arbeitsvorlagen, die aus den Handreichungen des infans Konzepts stammen. Die Vorlagen ermöglichen eine strukturierte Vorgehensweise und verhelfen uns zu konkreten Zielformulierungen. Anhand der Zielformulierungen steuern wir den Prozess der Entwicklungsbegleitung bedürfnisorientiert und effektiv. Sämtliche Dokumentationen sind jederzeit für die Eltern einsehbar, und gehen beim Austritt des Kindes an die Eltern über.
Gruppenarbeit:
Unsere Haupttätigkeit spielt sich in der Gruppe ab. So wichtig der intensive Bezug zu jedem einzelnen Kind ist, so wichtig ist auch die Interaktion in der Gruppe. Jedes Kind liebt die Gemeinschaft und genießt es ein Teil einer Gruppe zu sein.
Das einjährige Kind, das eher noch egozentrisch agiert, beobachtet vor allem die anderen Kinder und ahmt das Gesehene nach. Das fast dreijährige Kind geht schon Spielpartnerschaften ein und entwickelt zusammen mit anderen Kindern bereits komplexe Spielabläufe.
Wir möchten für jedes Kind Raum und Möglichkeit schaffen seinem Spielbedürfnis nach kommen zu können. Wir lassen den Kindern viel Freiraum und steuern die Aktionen der Kinder nur soweit, dass sie sich nicht gegenseitig in ihrem Spiel einschränken. Einige Regeln des Zusammenseins müssen wir dazu aufstellen. Diese kennenzulernen und einzuhalten ist eine große Herausforderung für unsere jungen Kinder. Das ist uns bewusst.
Jedes Kind soll seinen Anspruch an individuellen Bedürfnissen zufriedenstellend erfüllt bekommen. Jedes Kind wird aber auch die Erfahrung machen, dass eine angemessene Form der Rücksichtnahme auf Andere erforderlich ist. Mit Verständnis und Feinfühligkeit zeigen wir Grenzen auf, und verfolgen diese mit Geduld und Konsequenz.
Das Ziel ist eine Gruppengemeinschaft, in der ein freundliches und rücksichtsvolles Miteinander gelebt wird, und in der jeder anerkannt wird und sich wohl fühlen kann.
„In einer echten Gemeinschaft wird aus vielen Ich ein Wir.“ Erwin Ringel
Gemeinsamkeit erleben und genießen
Bildungsthemen:
Das Bild, das Kinder sich von der Welt machen, setzt sich aus vielfältigen Eindrücken und Erfahrungen zusammen. Als Kindertageseinrichtung haben wir einen Bildungsauftrag.
„Grundlage und Kompass der pädagogischen Arbeit in Kindertageseinrichtungen ist der baden-württembergische Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in Tageseinrichtungen für Kinder als Ort der frühkindlichen Bildung.“
http://kindergaerten-bw.de/,Lde/Startseite/Fruehe+Bildung/Orientierungsplan
Der Orientierungsplan zeigt anschaulich und nachvollziehbar die Zusammenhänge von kindlicher Entwicklung in einem angemessenen Bildungsumfeld auf. Themenbereiche, dazu passenden Bildungsaktivitäten und Zielformulierungen arbeiten wir innerhalb des Teams aus. So entstehen schriftliche Bildungspläne.
Wir beachten dabei auch die Interessen der einzelnen Kinder, die sich aus den individuellen Dokumentationen zur Kindesentwicklung ergeben. Wir zeigen den Kindern in einer altersentsprechenden Form Inhalte von Themen auf, die unsere Lebenswelt betreffen.
Dazu gehören naturwissenschaftliche Themen genauso, wie kulturelle Gegebenheiten unserer Gesellschaft. Wir machen Experimente zusammen mit den Kindern und geben ihnen die Möglichkeit neue Erfahrungen zu machen und sich aktiv Wissen anzueignen. Wir feiern Feste mit den Kindern, um den Kindern Möglichkeiten zu bieten kulturelle Gegebenheiten kennen zu lernen und zu erleben.
Weiterbildung und Qualitätssicherung:
Wir wissen viel, aber wir lernen nie aus. Wir bilden uns stetig weiter. Fortbildungsinhalte und Erfahrungen aus dem Berufsalltag besprechen und bearbeiten wir in regelmäßigen Teamsitzungen. Ein gegenseitiger Austausch und das Bestreben unsere Handlungen stets zu reflektieren, zielen darauf ab, immer die Qualität der eigenen Arbeit im Blick zu haben.
Ein wichtiger Aspekt für eine gute Qualitätsentwicklung ist für uns die Rückmeldung der Eltern. Sie betrachten unsere Arbeit aus der Perspektive von außen. Ihre Sichtweise ergänzt unsere Erkenntnisse.
Durch eine transparente Arbeitsweise haben die Eltern die Möglichkeit Einblicke in unseren Arbeitsalltag zu bekommen. Bildungspläne und entsprechende Lerninhalte veröffentlichen wir auf unserer digitalen Pinnwand. Bildungsaktivitäten und Materialimpulse werden für die Eltern sichtbar in Fotodokumentationen präsentiert. Erlebnisse und Erfahrungen, die die Kinder bei uns machen werden so nachvollziehbar.
Die Pinnwand und die Fotos sind in digitaler Form passwortgeschützt einsehbar.
In den Räumlichkeiten sind sie als Aushang zu sehen. Diese visualisierte Darstellung in Kombination mit einem verbalen Austausch bietet eine hohe Transparenz. So können sich Eltern einen umfänglichen Eindruck unserer Arbeitsweise machen. Rückmeldungen dazu sind für uns konstruktive Hinweise, die die Erhaltung und Weiterentwicklung von Qualität unterstützen.