Vom Apfel zum Saft

Seit über 45 Jahren gilt der SGF International e.V. als starker Partner in allen Fragen rund um Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit von Fruchtsäften. Als private Non-Profit-Organisation wird der SGF von über 650 Mitgliedsunternehmen aus nahezu 60 Ländern getragen und finanziert. Seit seiner Gründung ist der SGF mit der Überwachung der auf dem Markt befindlichen Erzeugnisse der Fruchtsaftbranche beauftragt. In Erledigung des Satzungsauftrages überprüft SGF durch gezielte Marktbeobachtungen und bei den Teilnehmern des Freiwilligen Kontrollsystems (FKS) die Einhaltung der lebensmittel- und kennzeichnungsrechtlichen Vorschriften.

Getrieben durch den eigenen Qualitätsanspruch und die stetig steigenden Anforderungen im Bereich der industriellen Selbstkontrolle im Fruchtsaftmarkt, hat sich die SGF dazu entschlossen, die „digitale Transformation“ im Unternehmen weiter voranzutreiben. Für die Umsetzung des Prozesswandels stand für den Verband fest, dass es einen externen Partner mit fundiertem Know-how und Erfahrung im Bereich der digitalen Transformationen bedarf. Aus diesem Grund hat sich der SGF International e.V. als Projektpartner für ISB AG entscheiden.

„Zunächst haben wir ISB mit der Beratung zum Thema Anschaffung neuer, leistungsfähiger und flexibler Software für die Abdeckung unserer Prozesse beauftragt. Im 15-tägigen Beratungsprozess kristallisierte sich heraus, dass ISB eine bereits in vielen Aspekten passende Lösung bieten könnte. Der Schritt bis zur Auftragserteilung war nicht mehr groß, weil ISB sich als seriöser Partner mit einem Verständnis auch für die Belange von Kleinunternehmen erwies. Der professionelle Eindruck, den ISB auch in den Vertragsverhandlungen machte, wurde uns nicht zuletzt auch durch den uns betreuenden Anwalt bestätigt.“


Alexandra Heinermann – Geschäftsführerin SGF International e.V.

Zur Abbildung und Unterstützung der vorhandenen Geschäftsprozesse und Abläufe, setzt der SGF derzeit verschiedenste IT-Systeme ein, welche über die Jahre hinweg durch Erweiterungen stetig an Komplexität zugenommen haben. Damit auch in den kommenden Jahren eine zukunftsfähige Systemlandschaft gewährleistet werden kann, plant der SGF nun einen Teil der derzeitigen Bestandsapplikationen abzulösen und in eine neue technisch hochmoderne Lösung mit dem Namen „Saviour“ zusammenzuführen.

Hierfür war es im ersten Schritt notwendig ein gemeinsames Verständnis für die Lösung „Saviour“ zu entwickeln. Das aus diesem Grund vorgelagerte Beratungsprojekt befasste sich deshalb im Schwerpunkt mit der Erstellung eines Objekt- und Prozessmodells sowie mit der Anfertigung einer Architekturbeschreibung.

Das Objektmodell beschreibt in diesem Kontext die für den Verband relevanten Objekte und deren Beziehungen zueinander. Dies kann beispielsweise die Beziehung zwischen einer Laborprobe zu einem Analyseergebnis und einem weiteren Mitglied aus anderen Unternehmensbereichen sein. In der Regel werden Objektmodelle grafisch in Form eines Diagramms dargestellt, um eine leichte Verständlichkeit sicherzustellen (s. Abbildung Seite 16: Vereinfachte Darstellung eines Objektmodells).

In der Software-Entwicklung bildet das Objektmodell die Basis für die technische Strukturierung der Daten und ist somit bereits zu Beginn eines Entwicklungsprojektes von zentraler Bedeutung. Die Erstellung des Objektmodells trägt maßgeblich zum einheitlichen Sprachverständnis bei der Begriffs- und Beziehungsdefinition bei. Damit wird gewährleistet, dass innerhalb des Projektteams ein gesamtheitliches Know-how bezüglich des Modells aufgebaut wird, was im weiteren Projektverlauf dazu führt, das Risiko von Missverständnissen deutlich zu minimieren.

Im zweiten Schritt wird ein Prozessmodell erstellt, welches die Zusammenhänge und groben Abläufe der Geschäftsprozesse innerhalb einer Unternehmung beschreibt. Die Geschäftsprozesse werden dabei in einer kombinierten Form aus Diagramm und geschriebenem Text dargestellt.

Als IT-Projekthaus ist es für ISB AG maßgeblich, die Kerngeschäftsprozesse der Kunden zu verstehen. Denn nur so können durch Softwarelösungen die Abläufe und Geschäftsprozesse mit einem möglichst hohem Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad unterstützt werden. Aus diesem Grund erfolgt die Ableitung der zentralen Funktionen für das neue Lösungsbild aus dem zuvor beschriebenen Prozessmodell in Verbindung mit dem im ersten Schritt definierten Objektmodell.

Für SGF ist es von hoher Bedeutung mit der neuen Lösung neben einem möglichst hohen Digitalisierungsgrad der Geschäftsprozesse auch deren Abläufe mit dem Einsatz einer Workflow Engine maschinell umzusetzen. Die für die Workflow Engine notwendigen Geschäftsprozesse werden auf Basis des Prozessmodells ermittelt und definiert.

Einen weiteren zentralen Baustein für die Neuentwicklung „Saviour“ bildet die Architekturbeschreibung. In dieser wird die technische Struktur einer Anwendung vor Beginn einer Softwareentwicklung spezifiziert. Als Grundlage dienen in erster Linie technische Anforderungen (z.B. Online-Fähigkeit, Hosting).

Neben den wesentlichen Grundbestandteilen des Beratungsprojektes in Form von Objekt-, Prozessmodell und Architekturbeschreibung wurden kontinuierlich in gemeinsamen Workshops zwischen der SGF und ISB zentrale „epics“ und „user storys“ aufgenommen. In den sogenannten „user stories“ wurden Funktionen und Anforderungen an ein System beschrieben. Anschließend wurden diese in Form von „epics“ strukturiert und bilden nun gemeinsam mit dem Objektmodell sowie dem Prozessmodell die fachliche Grundlage für die Neuentwicklung.

Das gemeinsame Beratungsobjekt von SGF und ISB AG wurde im Juni 2019 nach arbeitsintensiven und erfolgreichen 15 Workshop-Tagen abgeschlossen. Das Ziel, eine Basis für die Entwicklung von „Saviour“ zu schaffen, wurde erreicht und stellt die Grundlage für die nachfolgende Projektarbeit dar. Der Startschuss hierfür ist im September 2019 erfolgt. Als Projektmethodik hat man sich für eine agile Projektvorgehensweise mit 3-wöchigen Sprints entschieden.

ISB AG freut sich gemeinsam mit der SGF, eine neue hoch performante digitale Lösung zu realisieren und schaut den nächsten zwölf Entwicklungsmonaten mit Spannung entgegen.

Der Go-Live von „Saviour“ ist für Oktober 2020 geplant.