Nachhaltigkeit in der CONET-Gruppe
1. Nachhaltigkeit in der Gesellschaft
Themen wie „Klimaschutz“, „Emissionsreduktion“ und „Nachhaltigkeit“ sind in aller Munde und stellen eine der größten, wenn nicht sogar die größte Herausforderung unserer Zeit dar. In einer immer wieder von akuten Krisen geplagten Welt rückt das so wichtige Thema der Nachhaltigkeit aber leider immer wieder in den Hintergrund. Dementsprechend ist es umso wichtiger, dass wir für uns in Deutschland das Thema der Nachhaltigkeit strategisch, zielgerichtet, konsequent und vor allem gemeinsam angehen.
Nun stellt sich zuerst die Frage: Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit? Der Definition des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) folgend, ist diese Frage so zu beantworten:
Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten.1
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Dieser Definition entsprechend sind wir alle dazu verpflichtet, bereits heute so nachhaltig zu handeln, dass die auf uns folgenden Generationen in ihren Leben weder eingeschränkt noch für unser Handeln (oder auch Nicht-Handeln) bestraft werden und deren Auswirkungen spüren.
2.Treibhausgas-Emissionen des ITK-Sektors und Einsparpotenziale?
In Zeiten des digitalen Wandels und stetig steigender Nachfrage nach Ressourcen und Energie sowie gleichzeitiger Ressourcenknappheit muss sich auch der ITK-Sektor bewusst machen, welche negativen Einflüsse dieser auf das Klima und somit für unsere folgenden Generationen hat. Dazu stellt sich dann die Herausforderung zu entscheiden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um einen Beitrag zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit leisten zu können.
Nach einem Artikel von Heise Business Services2 ist allein die Produktion von Hardware (Computer, Smartphones, Server) schon im Jahr 2021 für 3,7 % des globalen Ausstoßes an klimaschädlichen Gasen verantwortlich. Diese Menge ist vergleichbar mit dem CO2-Fußabdruck der Flugindustrie und soll sich bis 2025 noch verdoppeln. In dieser Statistik fehlen aber eine Vielzahl weiterer ITK-Produkte und Dienstleistungen, die indirekte Treibhausgas-Emissionen verursachen und damit unser Ökosystem schädigen. Dazu zählen unter anderem auch Rechenzentren (z. B. Strombedarf, Abwärme), Software und Softwarebetrieb sowie der Strombedarf von IT-Arbeitsplätzen und das Recycling von ausgemusterter IT-Ausstattung.
Der jährliche Stromverbrauch der ITK weltweit ist schon heute in etwa vergleichbar mit dem Energiebedarf der gesamten Schweiz3. In Deutschland veröffentlichte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMU) eine Mitteilung, dass allein der „Stromverbrauch der IKT im Jahr 2017 rund 58,4 Terrawattstunden (TWh) und damit zwei Prozent des gesamten Stromverbrauchs des Landes“4 betrug. Diese Zahlen zeigen, dass die ITK und deren Energie- und Ressourcenbedarf einen großen Einfluss auf den Klimawandel hat und auch in der Zukunft haben wird. Themen wie die Nachhaltigkeit und Reduktion unseres CO2-Fußabdrucks sollten daher eine größere Präsenz und Relevanz in unserem täglichen Arbeiten einnehmen.
Gleichzeitig bietet die ITK durch smarte Digitalisierungslösungen eine ähnlich große Chance, unser Handeln nachhaltiger zu gestalten. Nach einer Analyse des World Economic Forum (WEF) kann die Digitalisierung trotz ihres hohen Energiebedarfs bis 2030 die weltweiten CO2- Emissionen um 15–35 % reduzieren.5 Ein Beispiel dazu war und ist ein positiver Nebeneffekt der Corona-Pandemie – virtuelle Meetings statt einer Vielzahl von Reisen haben mittlerweile eine hohe Akzeptanz im Arbeitsalltag erlangt und tragen somit direkt zur CO2-Reduktion bei. Weiterhin kann z. B. die ITK durch Simulationen im Bereich der Verkehrsoptimierung oder auch der Multimodalen Mobilität dabei unterstützen, nachhaltige Verkehrskonzepte zu entwerfen und mithilfe von Simulationen zu testen. Dadurch kann bereits vor der meist langen und auch ressourcenintensiven Umsetzung von Verkehrsprojekten überprüft werden, welchen Einfluss die angestrebten Maßnahmen wirklich haben werden.
Demnach kann die Digitalisierung auch ein Werkzeug sein, um die Herausforderungen der Zukunft zu lösen. Beispiele dafür sind die Auswertung von Klimadaten und die Simulation von Prognosen zur Auswirkung von Maßnahmen, um eine Minderung des CO2-Ausstoßes zu erreichen. Auch die Künstliche Intelligenz kann uns trotz hoher Energiebedarfe dabei helfen, z. B. Veränderungen in unserer Biodiversität und deren Zusammenhänge zu erkennen. So können zum Beispiel so früh wie möglich Maßnahmen ergriffen werden, um weitere Auswirkungen auf unser Ökosystem zu verhindern. Um im Kontext des Naturschutzes zu bleiben, findet Dr. Michael Bilo, Abteilungsleiter „Digitalisierung, Artenschutzvollzug, Nagoya Protokoll“ im Bundesamt für Naturschutz (BfN) passende Worte: „Eine Digitalisierung ‚l’art pour l’art‘ dient weder dem Naturschutz noch der Digitalisierung“.6
Aus diesen Ausführungen ergibt sich, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit durchaus Hand in Hand gehen können, sich aber in Themen wie dem Energiebedarf auch widersprechen können. Um vor allem dem Thema des Energiebedarfs entgegenzuwirken, gibt es Ideen und Konzepte, die man allgemein unter dem Begriff der „Green IT“ zusammenfassen kann.
Die sog. Green IT definiert sich dabei wie folgt: „Unter „Green IT“ sind umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen der Informations und Kommunikationstechnik (IKT) sowie der Nutzung von IKT zur Umweltschonung zu verstehen. Dies umfasst die Berücksichtigung des gesamten Lebenswegs von IKT-Produkten sowie deren Auswirkungen auf das Klima und andere Umweltwirkungen, wie zum Beispiel die Inanspruchnahme kritischer Rohstoffe.“7
Der Definition folgend ist es umso wichtiger, dass wir uns als Gesellschaft dieser Herausforderung annehmen und schon heute die notwendigen Schritte und Maßnahmen ergreifen, um die IT der Zukunft nachhaltiger zu gestalten und Nachhaltigkeitskriterien in den IT-Strategien (z. B. des Bundes und der Länder), in der IT-Beschaffung, in IT-Softwareprojekten und auch in der Produktentwicklung mitdenken.
Daher wollen auch wir als IT-Dienstleister uns mit diesem Thema beschäftigen und auseinandersetzen, um unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcen-Effizienz in der ITK leisten zu können.
3. Warum beschäftigt sich ein IT-Dienstleister mit dem Thema?
In erster Linie fühlen wir uns als IT-Dienstleister verpflichtet, unser Handeln ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger zu gestalten. Dementsprechend gilt es auch für uns, die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs8) in unseren Unternehmensentscheidungen zu berücksichtigen.
Seit Beginn der Unternehmensgeschichte setzt sich die Unternehmensführung der CONET ISB GmbH zum Ziel, das Handeln der Firma so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit wurden den Mitarbeiter*innen u. a. eine eigene Kinderkrippe zur Verfügung gestellt. Der Strombedarf der Firma wird zu großen Teilen aus erneuerbaren Energien gespeist.
Konkret auf die Frage, warum wir uns mit dem Thema überhaupt beschäftigen, gibt es eine einfache Antwort: Wir sehen uns als Teil der deutschen Gesellschaft und der Weltgemeinschaft dazu verpflichtet, unseren Beitrag zu der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft zu leisten, damit auch kommende Generationen „in Ruhe und Frieden“ leben können. Deswegen beschäftigen wir uns bereits jetzt mit dem Thema der Nachhaltigkeit und wollen unseren Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) leisten.
Zusätzlich wollen wir nicht nur nach innen schauen, sondern auch unsere Kundinnen und Kunden unterstützen, das Thema der Nachhaltigkeit in ihr tägliches Handeln zu integrieren. Dazu wurde innerhalb der CONET-Gruppe bereits Anfang 2022 eine eigene Abteilung „Sustainability & GreenIT“ gegründet, welche sich explizit mit diesen Themen beschäftigt. Dementsprechend wird deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit bei uns nicht nur eine zentrale, sondern bereits strategische Bedeutung eingenommen hat.
4. Kompetenzen der CONET-Gruppe
Die externe Beratung von Kunden im Segment „Sustainability & Green IT“ wird in der CONET-Gruppe maßgeblich durch die CONET Solutions GmbH verantwortet, um die Kompetenzen der gesamten Gruppe in der Schnittmenge von Digitalisierung und Nachhaltigkeit, der sog. „Twin Transition“, zu nutzen. Hier zeigen sich Projekte in unterschiedlichen Dimensionen im Bereich Reporting, Implementierung von Umweltmanagementsystemen, toolgestützter CO2-Bemessung gem. GHG-Protocol und der Betrachtung von Lebenszyklen in der IT.
Derzeitige Nachhaltigkeitsprojekte der CONET:
- Wir bieten das gesamte Spektrum von Green IT-Strategien mit entsprechenden Maßnahmenkatalogen und Umsetzungsfahrplänen für Bundesressorts.
- Wir beraten bei der energetischen Optimierung von Rechenzentren gem. aktueller Standards mittels Fachplanungskonzepten und Messungen vor Ort inkl. anschließendem Vergabemanagement, um hier zeitnah und ressourcenarm die Potenziale hinsichtlich der Effizienz zu heben.
- Im Bereich des nachhaltigen Einkaufs bzw. der nachhaltigen Beschaffung unterstützen wir unsere Kunden, um aufwandsarm und gleichzeitig mit messbaren Erfolgen entlang der bestehenden Regulatorik Produkte und Dienstleistungen in die bestehende Organisation zu implementieren.
Häufig zeigt sich in allen Bereichen, dass Nachhaltigkeit in erster Linie ein Daten- und damit auch ein Digitalisierungsthema ist. Die größten Potenziale für die Nachhaltigkeit lassen sich im Zuge ganzheitlicher Betrachtungen von Organisationen heben, indem die Nachhaltigkeit im Zuge von Digitalisierungsbestrebungen strategisch mitgedacht und somit ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand implementiert wird. Hier geht der Trend zu mehr Automatisierung und KI-gestützten Lösungen, die es Entscheidern ermöglichen, jederzeit die Erfüllung der gesteckten Ziele mithilfe von Dashboards nachzuverfolgen.
Innerhalb der CONET haben wir als CONET ISB GmbH mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Entwicklung individueller Software und den damit verbundenen Softwareprojekten. Daher ist es aus unserer Sicht naheliegend, diese jahrelange und hart erarbeitete Erfahrung zu unserem Thema im Kontext der Nachhaltigkeit zu nutzen. Dazu haben wir uns in der vergangenen Zeit intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und lange überlegt, wie wir diese Übersetzung unserer Erfahrung im Kontext der Nachhaltigkeit nutzen können. Als Ergebnis aus diesen Überlegungen haben wir folgende Handlungsfelder für uns identifiziert, in denen wir unsere Kunden mit unserer umfangreichen Erfahrung unterstützen können:
Auswahlberatung/Beschaffung von nachhaltiger Software:
Beratung und Begleitung bei der Beschaffung von nachhaltiger Software (Auswahlberatung unter Einbezug des Nachhaltigkeitsaspekts, Make-or-Buy Entscheidungen, Open Source Software)
Grüne Softwareprojekte (Requirements Engineering, Softwareengineering, Architekturberatung, Performance Engineering):
- Entwicklung von nachhaltiger Software (Erhebung Qualitätsanforderungen, Lastenhefterstellung unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit, Architekturentwurf)
- Erhebung und Kartierung von bestehenden Softwarelandschaften und -architekturen
- Bewertung von bestehenden Softwarearchitekturen und Quellcode von Individualsoftware in Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte, Identifikation von Potenzialen zur nachhaltigen Verbesserung
- Bewertung von Vorgehensmodell und Projektmethodik unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten
Das Thema der Nachhaltigkeit an sich ist nicht neu – die Betrachtung von Software und Softwareprojekten unter Nachhaltigkeitsaspekten hingegen schon. Es gibt bereits erste Maßnahmen, Kriterien und ein Gütesiegel9 für nachhaltige Software. Unserer Meinung nach ist es mehr als sinnvoll, sich zugunsten der kommenden Generationen schon heute Gedanken über Nachhaltigkeit in der Softwareentwicklung Gedanken zu machen und diese Gedanken in ein konkretes Handeln zu übersetzen.
Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden in der CONET-Gruppe konsequent zusammengedacht und mit den gruppenweiten Kompetenzen sowie dem Fokus auf die konkrete UMSETZUNG in Projekten zum Erfolg geführt. Die aktuellen Bestrebungen der EU, des deutschen Gesetzgebers sowie verschiedener Initiativen (z. B. IT-Planungsrat) sind komplex und im Tagesgeschäft kaum zu durchdringen. Gern geben wir Ihnen einen ersten Überblick über diese wachsenden Anforderungen und zeigen aus unseren Erfahrungen heraus Wege auf, wie es möglich ist, Nachhaltigkeit messbar, konform zu regulatorischen Anforderungen und letztendlich menschenzentriert sowie gewinnbringend zu implementieren.
Wenn Sie also Teil dieses Entwicklungsprozesses sein wollen und auch Ihre Strategien, Ihre Vorhaben und Ihre tägliche Arbeit nachhaltiger gestalten wollen – kommen Sie gerne auf uns zu und lassen Sie uns die Zukunft gemeinsam nachhaltiger gestalten!
Kontakt
Christopher Macharski
Account Manager
Bianca Raffelsiefer
Expert Consultant
Fabian Fusshöller
Senior Software Architect
Quellen
- https://www.bmz.de/de/service/lexikon/nachhaltigkeit-nachhaltige-entwicklung-14700, abgerufen am 05.04.2023
- https://business-services.heise.de/specials/moderne-it-infrastruktur/home/beitrag/nachhaltige-it-warum-eine-gruene-digitalisierung-wichtig-ist-4191, abgerufen am 05.04.2023
- https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/digitalisierung/green-it-initiative, abgerufen am 11.04.2023
- https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/konsum-und-produkte/produktbereiche/green-it, abgerufen am 06.04.2023
- https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-warum-die-digitalisierung-wichtig-fuer-den-klimaschutz-ist-trotz-ihres-hohen-energiebedarfs/28544058.html , abgerufen am 05.05.2023
- NaturschutzDigital – Chancen und Risiken der Digitalisierung für den Schutz der Natur, M. Bilo, U. Feit, DOI 10.19217/skr640, 2022, https://www.bfn.de/publikationen/bfn-schriften/bfnschriften- 640-naturschutzdigital-chancen-und-risiken-der
- https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/konsum-und-produkte/produktbereiche/green-it, abgerufen am 06.04.2023
- https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/nachhaltigkeitsziele-erklaert-232174, abgerufen am 06.04.2023
- https://www.blauer-engel.de/de/produktwelt/ressourcen-und-energieeffiziente-softwareprodukte, abgerufen am 05.05.2023