Automobilzulieferer aufgepasst!
Vom Projekt zum Produkt – 12 Monate intensive Konzeptions- und Entwicklungsphase mit einem großen Ziel: Die Markteinführung einer eigenen, unabhängigen Independent Automotive Aftermarket-Plattform der ISB.
Auf Deutschlands Straßen sind ca. 60 Millionen Fahrzeuge unterwegs. Sie alle müssen regelmäßig gewartet und – sofern sich Verschleiß oder Beschädigungen feststellen lassen – auch repariert werden. Für viele Autohalter kommt in einem solchen Falle nur der Weg zum Vertragshändler des jeweiligen Fahrzeugherstellers in Frage. Dort sind OriginalErsatzteile (OE-Teile) erhältlich, die von den Herstellern bereits bei der Fertigung ihrer Automobile verbaut werden.
Allerdings stammen lediglich 20 Prozent der Teile eines Fahrzeugs vom Fahrzeughersteller selbst. Der Rest wird von Zulieferern bereitgestellt – derzeit sind dies weltweit über 2.500 Zulieferbetriebe, die nicht nur allein Automobilhersteller mit Teilen für deren Erstausrüstungs- und Ersatzteilbedarf sondern auch den unabhängigen KFZ-Teilemarkt versorgen. Dieser „freie Ersatzteilmarkt“, auch „Independent Aftermarket“ (IAM) oder „Automotive Aftermarket“ (AM) genannt, ist von den Vertriebswegen der Automobilindustrie losgelöst. Mit ihrem Produktangebot richten sich beide Systeme an Werkstätten. Von diesen gibt es allein in Deutschland rund 36.000. Etwa die Hälfte davon sind freie Werkstätten, welche unabhängig vom Servicenetz der Automobilhersteller betrieben werden.
Der Wettbewerb zwischen Fahrzeugindustrie und unabhängigen Teileanbietern sorgt dafür, dass die Werkstätten frei wählen können, aus welcher Quelle sie ihre Ersatzteile beziehen. Davon profitiert in erster Linie der Verbraucher. Er erhält die Freiheit, Service- und Produkt-Preise zu vergleichen und sein Fahrzeug warten und reparieren zu lassen, wo es ihm beliebt. Der Vorteil des freien KFZ-Teilehandels ist das markenübergreifende Sortiment.
Um den freien Werkstätten, den Teilehändlern oder auch diversen Online-Plattformen die richtigen Produktdaten bzw. Produktinformationen zur Verfügung zu stellen, ist es unabdingbar, ein auf die Bedürfnisse und Prozesse des Independent Automotive Aftermarket entwickeltes Produktdaten-Management-System im Einsatz zu haben. Ein klassisches Produkt-Informations-Management-System reicht hier oftmals nicht aus. Themen wie Prozessdigitalisierung, Datenqualität, Datenausleitung, Reporting usw. spielen in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle. Durch die ständig voranschreitende Digitalisierung und die dadurch wachsende Zahl an unterschiedlichsten Kommunikationskanälen und diversen Schnittstellen entwickeln sich eine Vielzahl an Systemen, um die verschiedensten Anforderungen abzudecken. Der Anspruch der ISB AG ist es jedoch, diese Anforderungen aus einem zentralen System zu bedienen.
In den letzten 25 Jahren wurden über 250 erfolgreiche Projekte im Automotive Aftermarket durch die ISB realisiert. Die Erfahrungswerte aus diesen Projekten, aber auch die Anforderungsformulierung verschiedener Kunden hat dazu geführt, dass sich die ISB dazu entschlossen hat, eine eigene Automotive Aftermarket-Plattform zu entwickeln. Schon während der Konzeptionsphase war für alle Beteiligten klar, dass diese Web-Applikation individuell nach den Anforderungen der einzelnen Automobilzulieferer skalierbar sein muss. Dies hat zu einem modularen und hochflexiblen Aufbau der Plattform geführt und zur Folge, dass der komplette Produktlebenszyklus in dieser Plattform abgebildet werden kann.
Folgende Standard-Module wurden in der aktuellen Version der ISB IAM Plattform bereits realisiert:
Umgesetzte Standard-Module:
- Workflow-Engine:
In der ISB IAM Plattform wurde die Workflow Engine Camunda integriert. Camunda ermöglicht die vollintegrierte Ausführung von in BPMN (Business Process Model and Notation) modellierten Geschäftsprozessen. Diese Geschäftsprozesse können sich dabei zusammensetzen aus
- Aufgaben (Benutzeraufgaben ebenso wie automatisch vom System durchgeführte Aufgaben, wie z.B. automatische Statuswechsel),
- Verzweigungen und
- Ereignissen (wie z.B. Timer).
Ziel durch die im Bauch der Plattform befindliche Worklow-Engine ist es, einen Höchstgrad an Automatisierungsprozessen zu erzielen.

- Stammdatenmanagement:
Im Modul Stammdatenmanagement integriert die IAM Plattform ein bereits auf den Independent Automotive Aftermarket zugeschnittenes Stammdatenmanagement. Es kann sowohl die marktspezifischen Standards abbilden als auch diese in einem zentralen Master-Data-Management konsistent zusammenführen.
> Damit ist ein wichtiges Ziel erreicht, dass die Daten redundanz- frei sind und können somit als „single point of truth“ jederzeit herangezogen werden.
- Produktdatenmanagement:
Das Modul Produktdatenmanagement ermöglicht eine vollständige, flexible und katalogstandardübergreifende Produktbeschreibung. Sowohl unternehmensindividuelle Stammdaten wie auch Stammdaten des Katalogstandards (z.B. TecDoc TAF) können gepflegt werden.
> Durch das Zusammenspiel von individuell gestaltbaren Validie- rungsregeln mit der vorhanden spezifischen Struktur für den Aftermarket wird bereits im Pflegeprozess ein sehr ausgeprägtes Qualitätsniveau erzielt.
- Analyse & Reporting:
Analysen auf den bestehenden Daten wie die Lückenanalyse sind oftmals der Ursprung eines neuen Produktes im Aftermarket. Mit dem Modul Analysis & Reporting können durch die integrierte Reporting-Engine beliebig viele Reports selbst erstellt und als persönliche Favoriten hinterlegt werden. Natürlich aktualisieren sich diese Reports automatisiert und stehen jederzeit zum Export bereit.
- Publikation/Katalogformate:
Im Rahmen des Moduls Publikation können unterschiedliche Katalogformate wie TecDoc (TAF) (mit einer Direktschnittstelle zur Datenabgabe), AutoCare (ACES, PIES) und MAM (Sections) über die IAM Plattform direkt ausgeleitet werden. Offene Schnittstellen zu anderen Systemen (Webshop, E-Commerce Plattformen usw.) sind ebenfalls gegeben.
- Verknüpfungsmanagement:
Das Modul Verknüpfungsmanagement vereint umfangreiche Funktionalitäten zur Verwaltung entsprechender Verknüpfungen. Durch die flexibel gestaltete Struktur der IAM Plattform können Verknüpfungen sowohl auf Katalogstandards wie „TecDoc TAF“ erfolgen als auch auf unternehmensindividuelle Strukturen (z.B Baumaschinen oder Motorstämme). Abgerundet wird dieses Modul durch eine vollintegrierte Massendatenbearbeitungs- und -verarbeitungsfunktion.

Der flexible und modulare Aufbau der IAM Plattform zeigt sich auch in der Möglichkeit, externe Systeme anzubinden. Ob mit SAP oder anderen externen Quellsystemen bietet die Applikation alle Möglichkeiten, um entsprechende Systeme mit der Plattform interagieren zu lassen. Sei es über einen Daten-Upload oder eine bidirektionale-Schnittstelle, um entsprechende Daten auszutauschen.
Seit Ende des vierten Quartals 2020 ist die IAM Plattform nun produktiv einsetzbar und die Markteinführung hat begonnen. Wer eine flexible, moderne und hoch performante Web-Applikation sucht, die alle Herausforderungen des Independent Automotive Aftermarket vereint, wird dies in der IAM Plattform finden. Die Flexibilität möchte die ISB nicht nur in der Lösung bieten, sondern auch im Lizenzierungsmodell. Egal ob eine monatliche, quartalsweise, jährliche oder auch darüberhinausgehende Lizenzierungslaufzeit gewünscht wird, die ISB richtet sich mit der Plattform an die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden. Abgerundet wird das Lizenzierungsmodell mit einer unlimitierten Anzahl an Usern.
Gerne stehen wir Ihnen bei Interesse und Fragen zur Verfügung