Aus ISB AG wird CONET ISB GmbH - Und das ist gut so!
„Was? Ihr habt die ISB verkauft? Ihr wart doch sehr erfolgreich und außerdem Unternehmer aus Leidenschaft. Warum denn das plötzlich alles aufgeben?“ So oder so ähnlich wurden wir, mein langjähriger Vorstands- und Inhaberkollege Gabor Friedrich und ich, in den letzten Monaten von ganz vielen Wegbegleitern gefragt.
Um diese Fragen zu beantworten, muss ich etwas weiter ausholen, indem ich auf unsere drei wichtigsten Herausforderungen der letzten Jahre eingehe:
Erstens werden die Losgrößen bei Ausschreibungen immer größer. Projekte, die hundertprozentig zu unserer DNA passen, werden zu größeren Rahmenverträgen zusammengefasst, deren Volumen unsere Jahresumsätze übersteigen. Das ist definitiv nicht mittelstandsfreundlich, aber Realität. Die Aufforderung an die Keyplayer am Markt, mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zu kooperieren, funktioniert zwar durchaus, hat aber niedrige Margen und fehlenden Kundendirektkontakt der Kooperationspartner (und damit auch für uns) zur Folge. Wir wollen hier klarstellen: Die Zusammenarbeit mit den Partnern, mit denen wir in den letzten Jahren zusammengearbeitet haben, war und ist immer konstruktiv und fair. Dennoch verspürt man als Unternehmen doch immer wieder den Wunsch, mehr Projekte selbst oder als Generalunternehmen anbieten zu wollen.
Zweitens war immer wieder mal unser Leistungsspektrum zu klein, um Projekte anbieten zu können. Es reichte manchmal eben nicht aus, nur hochprofessionell Prozesse digitalisieren und hochwertige Software05 ISB INTERN lösungen realisieren zu können. Häufig waren auch andere IT-Dienstleistungen (wie z. B. SAP-Consulting) gefragt, die wir nicht bedienen konnten. Einhergehend verstärkte sich unser Wunsch, unseren Kunden zukünftig mehr IT-Dienstleistungen anbieten zu können.
Und drittens ist auch bei uns der Fachkräftemangel längst angekommen. Auch uns fehlen trotz intensivem Employer Branding, hoher Kosten für Personalberater und zahlreicher Mitarbeiterbindungsprogramme qualifizierte und engagierte Softwareentwickler, Consultants, Projektleiter, Teamleiter, Vertriebler etc. Mit mehr Mitarbeiter*innen wären mehr Projekte umsetzbar, eine schnellere Digitalisierung unserer Kundenprozesse realisierbar und in Summe mehr Umsatz fakturierbar. Diese Herausforderung stellt sich zwar nahezu jedem IT-Unternehmen und dennoch – so glaube ich – hat die Anzahl der Beschäftigten ganz viel damit zu tun, wie flexibel man damit umgehen kann. Ist das Unternehmen zu klein (und das waren wir in der Vergangenheit manchmal), dann fehlen die Möglichkeiten, Projekte zu priorisieren und entsprechend Ressourcen zu verschieben. Ist das Unternehmen zu groß, fehlt die Transparenz und damit einhergehend die Velocity, die Geschwindigkeit, notwendige Umschichtungen schnell und für die Kunden gewinnbringend umzusetzen. Da ich glaube, dass große Mittelständler (1.000–5.000 Mitarbeiter*innen) diesbezüglich am besten aufgestellt sind, war es naheliegend, sich in diese Größenordnung baldmöglichst zu bewegen.
Wie sich also den Herausforderungen größer werdender Ausschreibungen, der Verbreiterung des Leistungsspektrums und des Fachkräftemangels stellen? Entweder „Geld in die Hand nehmen“ und selbst dazu kaufen? Oder aber sich kaufen lassen? Die erste Option war uns zu langsam, so dass wir uns entschlossen haben zu verkaufen. Und das aus einer Position der Stärke. Seit Jahren wachsen wir bzgl. Mitarbeiteranzahl, Umsatz und Gewinn. Wir hatten und haben – dank des überdurchschnittlichen Engagements unserer Kolleginnen und Kollegen – Rentabilitäten, auf die wir immer sehr stolz waren und sind.
Mit diesem Rückenwind haben wir im Frühsommer 2021 Metzler Corporate Finance, ein auf M&A-Beratung spezialisiertes Tochterunternehmen des Bankhaus Metzler, beauftragt, uns beim Verkauf der ISB zu unterstützen. Ausgehend von zu Anfang 62 an der ISB interessierten Unternehmen haben wir die Zahl der potenziellen Käufer im Laufe des Prozesses immer weiter reduziert, bis wir dann am Ende mit 6 Unternehmen eine detaillierte Due Diligence durchgeführt haben. Die Wochen und Monate bis dahin waren langwierig, anstrengend, aber bedingt durch die hochprofessionelle und sehr angenehme Beratung der Metzler Berater auch sehr spannend. Ein Unternehmen, dass wir – und das sei an dieser Stelle erlaubt – ohne „wenn & aber“ weiterempfehlen können.
Am Ende haben wir uns für die CONET Technologies Holding GmbH entschieden.
CONET (www.conet.de) gehört mit inzwischen fast 1.500 Mitarbeiter*innen zu einem der profiliertesten IT-Unternehmen für SAP, Infrastructure, Communications, Software und Consulting mit den Schwerpunktbereichen Cloud, Mobility, Data Intelligence und Cyber Security in Deutschland. Namhafte Unternehmen und Organisationen aus Industrie & Handel, öffentlichem Sektor sowie Defense & Public Security vertrauen seit 1987 den Experten der mittelständisch geprägten Unternehmensgruppe. Mit der Unternehmenszentrale in Hennef unterhält CONET 13 Standorte in Deutschland, Österreich und Kroatien.
Aber nicht das Leistungsspektrum, nicht die (zu uns analoge) Aufteilung der Kundenstruktur und auch nicht der Kaufpreis waren für die Entscheidung ausschlaggebend. Vielmehr war und ist es dieselbe Denke der CONET und ISB. Wir haben die gleichen Werte verinnerlicht. Wir wissen, dass wir als Dienstleister NICHTS ohne unsere Mitarbeiter*innen wären, partnerschaftliche, auf Vertrauen basierende Geschäftsbeziehungen für uns selbstverständlich sind und für uns beide der langfristige Erfolg und nicht der kurzfristige Gewinn zählt. Beeindruckt hat uns dabei das CONET LIFE Selbstverständnis:
- Langfristig erfolgreiche Kundenbeziehungen
- Innovation mit hohem Kundennutzen
- Führung und Zusammenarbeit
- Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die ISB wird als eigenständiges Tochterunternehmen der CONET geführt. Aus der ISB AG wurde die CONET ISB GmbH und die Geschäftsführung habe ich gemeinsam mit dem bislang für das Projektgeschäft zuständigen Bereichsleiter Arndt Holste übernommen. Gabor Friedrich, mein bisheriger Vorstands- und Unternehmerkollege, ging zum 01.04.2022 in den wohlverdienten Ruhestand.
Und ja: Nach den ersten Monaten als Tochter in der CONET Gruppe kann ich konstatieren, dass wir alles richtig gemacht haben. Die Erwartungen haben sich erfüllt. Wir fühlen uns rundum wohl. Und sind nun in der Lage
- unser Leistungsspektrum insbesonders um Cloud, Data Intelligence (KI), SAP, Mobility und Cyber Security zu ergänzen,
- erheblich größere Aufträge als bislang zu stemmen,
- schneller neue Mitarbeiter*innen für uns zu gewinnen und
- unsere Nearshore-Kapazitäten erheblich auszuweiten.
Wir stellen damit nicht nur Kontinuität sicher, sondern wir werden eine klare Zielsetzung verfolgen, in unseren strategischen Themen noch schneller zu wachsen und gleichzeitig Ihre Zufriedenheit mit unseren Leistungen noch weiter zu steigern.
Gerne sind wir auch bereit, Ihre Wünsche oder Anregungen aufzunehmen und in unsere Planungen mit zu berücksichtigen. Kommen Sie dazu bitte auf uns zu.
KURZUM: WIR STEHEN WEITERHIN FÜR KONTINUITÄT UND STABILITÄT. WIR HABEN ABER NUN MEHR DIE MÖGLICHKEIT, SIE NOCH EFFEKTIVER BEI IHRER DIGITALEN TRANSFORMATION ZU UNTERSTÜTZEN. AUF DIE ISB IST WEITERHIN VERLASS.